Ralf Rühmeier,
…Stefan Huber gelingt es scheinbar mühelos und immer mit sicherem Gespür für exzellentes Timing, trotz der großen Bühne in den kleinen Szenen Intimität und Nähe herzustellen. Ebenso mühelos schafft er aber auch, große Bilder zu entwerfen…
Jörg Beese,
Ein großer Wurf ist dem Staatstheater Nürnberg und Regisseur Stefan Huber mit der Inszenierung von „Sweet Charity“ gelungen…An der Noris ist Stefan Huber nun eine sehr sehenswerte und trotz der Länge kurzweilige Inszenierung gelungen, die in weiten Teilen amüsiert, aber nie den melancholischen Faden vernachlässigt. Dabei wählte er eine sehr interessante Form der Inszenierung, denn Huber präsentiert seine Hauptakteurin dem Zuschauer sozusagen im direkten Focus und erzählt deren Geschichte vielsagenderweise auf „zirzensische“ Art und Weise…Regisseur Stefan Huber hat mit viel schwarzem Humor gearbeitet, um das eigentlich eher angestaubte Broadway-Musical zeitgemäß umzusetzen. Ist die Szene zu Beginn, als eine große Meute an Parkbesuchern sich an der scheinbar ertrinkenenen Charity weidet, noch eine etwas plumpe Anspielung auf den Voyeurismus unserer Zeit, so steigert sich Huber mit zunehmender Dauer immer mehr zu einem Meister der verbalen und mimischen Inszenierung…Und es gelingt Huber auch, einen nahtlosen, nicht zu abrupten Übergang zum eher nachdenklich ausgerichteten zweiten Akt zu inszenieren…Eine gelungene Metamorphose, die das Kreativteam hier inszeiert hat..
Monika Beer, Der Fränkische Tag
Mit „Sweet Charity“ landet das Staatstheater Nürnberg wieder einen Musical-Hit. Die eigens dafür engagierten Solisten singen, tanzen und spielen in der Inszenierung von Stefan Huber so, als wäre das die natürlichste Sache der Welt…Nach „Silk Stockings“ ist das schon der zweite große Musical-Wurf, der am Opernhaus Nürnberg zu erleben ist, seitdem Peter Theiler dort Intendant ist. Er hat erneut auf das schon zu seinen Gelsenkirchener Zeiten bewährte Team gesetzt, und es fällt nicht schwer zu prophezeien, dass die weiteren 18 „Sweet-Charity“-Vorstellungen bald ausverkauft sein werden, denn nichts spricht sich besser herum als eine Aufführung, bei der das Publikum richtig gut unterhalten wird.
Der Regisseur Stefan Huber, der Choreograph Markus Buehlmann, die Ausstatter Harald Thor (Bühne) und Susanne Hubrich (Kostüme) sind offensichtlich so gut aufeinander eingespielt, dass ihnen genau das gelingt, was mit am schwersten ist: mit einfachen Mitteln szenische Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit auf die Bühne zu zaubern – selbst in den absurdesten Momenten…Dabei hat die Regie bei allem Sinn für temporeiches Entertainment durchaus ein Auge für den Ernst des Lebens. Schon das 1. Bild hat es in sich. Wenn Charity im Central Park von ihrem „Verlobten“ ausgeraubt und ins Wasser gestoßen wird, gibt es jede Menge Passanten, die nur glotzen und nicht helfen…Bleibt also nur noch ein Wunsch an Peter Theiler: Der Initiator des Nürnberger Musical-Wunders möge seinem Erfolgsteam als nächstes eine schwere Oper überantworten. Wer weiß, ob das nicht auch mitreißend gelingt.
Eleonore Birkenstock, BR-Klassik
Die Nürnberger Inszenierung von „Sweet Charity“ ist eine solide, unterhaltsame und durchaus sehenswerte Produktion…
Sabine Schnurrer, blickpunkt musical
Manege frei für Charity Hope Valentine! Wenn die Bühne des Opernhauses in Nürnberg sich in einen Zirkus verwandelt, darf man gespannt sein und wird sicherlich nicht enttäuscht werden. Unter der Leitung von Regisseur Stefan Huber verzaubert das Revuegirl Charity ihr Publikum…Was bleibt, wenn man knapp drei Stunden gemeinsam mit Charity gelacht, gelebt und gelitten hat? Die Einsicht, dass „so etwas wie sie heute gar nicht mehr hergestellt wird“. Dieses Zitat aus dem Stück darf man getrost auch auf das Musical übertragen. Es hat Herz und nicht nur Kommerz und „wenn sie nicht gestorben ist, so hofft sie auch noch heute“. Eine Charity Hope Valentine zu kennen, schadet grundsätzlich nie.