Immer mehr osteuropäische Stücke gelangen in die deutschsprachigen
Theater. Die Komödie SCHROTTENGEL des Tschechen Petr Zelenka verbindet dabei den lakonischen Humor der Filme von Kaurismäki mit der Beredsamkeit der älteren östlichen Autoren, die Seelenwärme fundierter Menschenliebe
mit der sozialen Problematik einer sich schnell verändernden
Gesellschaft. SCHROTTENGEL zeigt lauter charmante Sonderlinge, die man aus den Beizen der Berner Altstadt zu kennen glaubt. Sie sind einsam und sehnen sich nach Liebe und Anerkennung. Sie scheinen sonderbar und sind doch ganz normal. Um ihre Einsamkeit zu besiegen, stellen sie immer verrücktere Dinge an und werden immer liebenswerter. Sie führen absurde Dialoge in pointierten Szenen und werden dabei sehr unterhaltsam. Unter der Anarchie des Stückes liegt eine tiefe Melancholie verborgen, die uns all
diese Lebenskünstler so nahe bringt. Petr Zelenka hat an der Prager Filmhochschule studiert. Bereits sein Regiedebüt, der Film Mnága –
Happy End (1996), wurde preisgekrönt, wie alle seine weiteren
Filme. SCHROTTENGEL – Geschichten vom alltäglichen Wahnsinn , sein erstes Theaterstück, das er selbst in Prag uraufgeführt hat, wurde gleichfalls mit Preisen bedacht.
